Dev-Thoughts – Mainlining, und was man wissen muss - TUXEDO Computers

  ACHTUNG: Zur Nutzung unseres Shops müssen Sie zwingend JavaScript aktivieren und Script-Blocker deaktivieren!  
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Dev-Thoughts – Mainlining, und was man wissen muss

In der Welt des Open Source ist der Begriff „Mainlining“ zentral für die Entwicklung moderner Software. Doch was bedeutet er genau, und warum sind wir bei TUXEDO Computers manchmal gezwungen, vorübergehend eigene Lösungen zu implementieren? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick hinter die Kulissen unserer Entwicklungsarbeit.

Fortschritte beim Mainlining

Im vergangenen Jahr konnten wir zahlreiche Verbesserungen in den Mainline des Linux-Kernels einbringen. Damit tragen wir dazu bei, die Kompatibilität und Funktionalität für alle Nutzer zu verbessern. Hier wären eine Reihe von Highlights…

Doch nicht alle Initiativen verlaufen reibungslos…

Was bedeutet „Mainlining“?

Mainlining bezeichnet den Prozess, bei dem neue Entwicklungen und Verbesserungen in den Hauptzweig („Mainline“) eines Open-Source-Projekts integriert werden. Dadurch stehen sie allen Nutzern zur Verfügung und bleiben dauerhaft kompatibel mit zukünftigen Versionen.

Die Besonderheit von Open Source liegt darin, dass jeder den Quellcode erweitern kann. Wird ein änderungsreicher „Fork“ jedoch nicht zurück in den Mainline überführt, können langfristig Kompatibilitätsprobleme auftreten. Über den Mainlining-Prozess können Entwickler ihre Arbeit zurück an das ursprüngliche Projekt senden, wo sie auf Qualität und Passgenauigkeit überprüft wird.

Warum wir manchmal eigene Wege gehen

Der Mainlining-Prozess ist wichtig, jedoch auch zeitaufwendig. Jeder eingereichte Code muss sorgfältig geprüft werden, da er potenziell Millionen von Nutzern betrifft. Projekte mit großer Nutzerbasis, wie der Linux-Kernel, erhalten täglich zahlreiche Beiträge, die priorisiert und getestet werden müssen. Als vergleichsweise kleiner Anbieter können wir uns nicht „vordrängeln“ – im Gegensatz zu Branchenriesen wie IBM oder Dell.

Würden wir ausschließlich auf den Mainline-Kernel setzen, könnten wir neue Hardware oft erst Monate später unterstützen. Um unseren Kunden immer die neueste Technologie anbieten zu können, integrieren wir daher vorübergehend eigene Patches in TUXEDO OS und unsere WebFAI-Installation.

Unser Ziel: Langfristige Kompatibilität

Unsere Philosophie bleibt klar: Temporäre Anpassungen dienen nur dazu, die Wartezeit auf Mainline-Unterstützung zu überbrücken. Wir setzen alles daran, unsere Verbesserungen so schnell wie möglich zu mainlinen, damit sie allen Linux-Nutzern zugutekommen.

Gleichzeitig appellieren wir an Distributionen, aktuelle Kernel-Versionen zu verwenden. Ältere Kernel wie Version 5.4 aus dem Jahr 2019 sind mit moderner Hardware oft nicht kompatibel. Ein Update auf neuere Versionen, etwa 5.15 oder höher, ist unvermeidlich.

In künftigen Beiträgen werden wir genauer auf die Unterschiede zwischen unserer WebFAI-Installation und einem Standard-Ubuntu-ISO eingehen.

Mit besten Grüßen aus dem TUX-Tower,
Ihr Team von TUXEDO Computers