Arch Linux und Manjaro auf TUXEDO-ComputernArch Linux und Manjaro auf TUXEDO-Computern - Arch Linux und Manjaro auf TUXEDO-Computern - TUXEDO Computers

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Arch Linux und Manjaro auf TUXEDO-Computern

Eine der wichtigsten Unterscheidungskriterien zwischen Linux-Distributionen besteht in der Update-Strategie. Die meisten Distributoren veröffentlichen eine Version ihrer Distribution und liefern dann über die Paketquellen nur noch Sicherheitsupdates und wichtige Bugfixes aus. Von dieser Regelung ausgenommen sind in der Regel nur zentrale Anwendungen wie zum Beispiel der Browser (Firefox oder Chromium), die ansonsten wichtige Sicherheitsschwachstellen aufweisen würden und bei denen Nutzer Updates zwingend erwarten.

Bei anderen zentralen Komponenten wie etwa dem Kernel werden lediglich Sicherheitspatches auf die ausgelieferte Version zurückportiert, die Versionsnummer des entsprechenden Pakets ändert sich dadurch nicht. Erst bei einem Distributions-Upgrade von einer Version zur nächsten wird der komplette Softwarebestand auf einen aktuellen Stand gebracht. Die meisten großen Distributionen wie Debian, Fedora oder Ubuntu arbeiten nach diesem Prinzip.

Rolling-Release-Distributionen

Ganz anders verhält sich die Situation bei Rolling-Release-Distributionen. Einmal installiert, bleibt das komplette Betriebssystem immer aktuell - von den Anwendungsprogrammen, über die Desktopumgebung, bis hinunter zum Betriebssystemkern und den Treibern. Zu diesen Distributionen gehören Arch Linux, das von Arch abgeleitete Manjaro, sowie Siduction oder der Tumbleweed-Zweig von openSUSE. Auch von Ubuntu gibt es einen – wenn auch inoffiziellen – Rolling-Release-Zweig mit dem Namen Rolling Rhino Remix.

Rolling Release bedeutet dabei nicht zwingend bleeding-edge, also die Bereitstellung aktualisierter Pakete in kürzester Zeit nach dem offiziellen Release der Entwickler. Größere Updates, wie etwa die von Desktopumgebungen und den dazugehörigen darunterliegenden Frameworks GTK oder Qt, benötigen durchaus ein paar Wochen, bis die Neuerungen auch bei den Nutzern ausgespielt werden. Durch ausführliche Tests stellen die Paketbetreuer der Distributionen sicher, dass die aktualisierte Software gut mit dem Rest der Software harmoniert.

Zwischenweg bei TUXEDO OS

Bei TUXEDO OS gehen wir einen Kompromiss aus Rolling-Release und “Point-Release” ein, also dem klassischen Versionierungsmodell. TUXEDO OS nutzt eigene Paketquellen, sodass wichtige zentrale Komponenten wie den KDE Plasma-Desktop, den Kernel, Mesa, Pipewire und Wireplumber sowie den den Firefox-Browser unabhängig aktualisieren können. Unser Treiber-Konfigurationsdienst Tomte sorgt dabei für eine stets aktuelle Konfiguration des Systems, ohne dass Nutzer selbst aktiv werden müssen.

Arch/Manjaro auf TUXEDO-Notebooks

Zu den meist genutzten Rolling-Release-Distros zählen Arch Linux und Manjaro, das selbst auf Arch aufbaut, aber eigene Paketquellen unterhält. Manjaro richtet sich mit einer grafischen Installationsroutine und vorkonfigurierten Desktop-Images an Nutzer, die eine schnelle und möglichst einfache Installation Ihres Computers erwarten. Arch Linux hingegen verzichtet auf einen grafischen Installationsassistenten: Die empfohlene Installation erfolgt von Hand auf der Kommandozeile, eine Anleitung (auf Deutsch oder Englisch) führt durch den Prozess. Inzwischen gibt es mit archinstall aber auch ein Skript, das dem Nutzer viel Arbeit bei der Installation abnimmt.

Da sich der Installationsprozess von Arch Linux immer wieder verändert und das Wiki der Community Schritt für Schritt durch die Installation leitet, verzichten wir an dieser Stelle auf eine eigene Installationsanleitung. Trotz aller Erleichterungen erfordert das Einspielen von Arch Linux dennoch einiges an Linux-Know-how. Falls Sie sich unsicher bei der Partitionierung der Laufwerke sind, falls Ihnen Begriffe wie Pulseaudio, WirePlumber oder NetworkManager nichts sagen, dann empfehlen wir Ihnen eher den Schritt zu Manjaro. Diese Distribution können Sie bei geeigneten Geräten auch über die TUXEDO WebFAI installieren.

Arch User Repository (kurz AUR)

Im Gegensatz zu TUXEDO OS werden bei der Installation von Arch Linux auf einem TUXEDO-Notebook das TUXEDO Control Center und die hardwarespezifischen Kernelmodule nicht automatisch eingespielt. Je nach Gerät arbeitet das System daher nicht optimal. Wir empfehlen deshalb die Pakete tuxedo-drivers-dkms und tuxedo-control-center-bin zu installieren. Diese Pakete führt Arch Linux allerdings noch nicht in seinen offiziellen Paketquellen. Die Community pflegt aber Installationsrezepte im Arch User Repository. Mit einem AUR-Helper wie Yay gelingt die Installation allerdings recht leicht.

sudo pacman -S --needed git base-devel
git clone https://aur.archlinux.org/yay.git
cd yay
makepkg -si

Entsprechend der obigen Kommandos spielen Sie Yay auf Ihrem Arch-Computer ein. Danach aktualisieren Sie die Paketquellen (die Parameter von yay entsprechen den üblichen Kommandos von pacman). Das darauf folgenden Kommando installiert dann die Kernelmodule und das TUXEDO Control Center (passen Sie das Paket linux-headers bitte bei Bedarf an den von Ihnen installierten Kernel an). In Zukunft halten Sie das System, inklusive aller Komponenten und den aus dem AUR installierten Programmen mit dem Aufruf von yay -Syu aktuell.

yay -Syu
yay -S tuxedo-control-center-bin tuxedo-drivers-dkms linux-headers

Damit die Kernelmodule geladen werden, müssen Sie nun den Computer neu starten. Danach können Sie mit lsmod | grep tuxedo prüfen, ob das System die Kernelmodule tuxedo_io und tuxedo_keyboard erfolgreich laden konnte. Ist das der Fall, rufen Sie das TUXEDO Control Center aus dem Anwendungsmenü heraus auf. Über das Programm lassen sich dann wie gewohnt die Hardware-Profile steuern. Wie unter TUXEDO OS sollte der Rechner den Lüfter nur noch bei Bedarf hochdrehen und die maximale Rechnerleistung zur Verfügung stehen. Damit das TCC unter Gnome, wie in der Abbildung gezeigt, in der Tray-Leiste erscheint, müssen Sie die Erweiterung AppIndicator and KStatusNotifierItem Support installieren.

lsmod | grep tuxedo
(out)tuxedo_io                   24576   0  
(out)tuxedo_keyboard             110592  2  clevo_acpi,tuxedo_io
(out)tuxedo_compatibility_check  12288   1  tuxedo_keyboard
(out)sparse_keymap               12288   2  intel_hid,tuxedo_keyboard
(out)led_class_multicolor        16384   1  tuxedo_keyboard

Manjaro auf einem TUXEDO-Notebook

Unter Manjaro müssen Sie nicht auf das Arch User Repository zurückgreifen. Die Distribution integriert das TUXEDO Control Center und auch die Kernel-Module vieler TUXEDO-Geräte in die eigenen Paketquellen. Die Installation der benötigten Pakete geschieht allerdings nicht automatisch. Zur Integration des Control Centers bestimmen Sie zunächst mithilfe der Manjaro-Hardwareerkennung den aktuell genutzten Kernel und spielen dann entsprechend zu diesem die Header-Dateien ein. In unserem Beispiel ist Kernel linux61 installiert, demzufolge benötigen wir die linux61-headers. Danach spielen Sie das Control Center und die Kernelmodule ein. Nach einem Neustart steht Ihnen das Control Center im vollen Umfang zur Verfügung.

mhwd-kernel -li
(out)Currently running: 6.1.1-1-MANJARO (linux61)
(out)The following kernels are installed in your system:
(out)   * linux61
pamac install linux61-headers
pamac install tuxedo-control-center-bin tuxedo-drivers-dkms

Rolling Release als Alternative

Generell empfehlen wir Kunden beim Kauf eines TUXEDO-Geräts auch TUXEDO OS zu wählen. Das System ist optimal auf unsere Geräte vorbereitet. Assistenten wie Tomte erledigen im Hintergrund die Konfigurationen, damit das System immer auf dem Laufenden und optimal konfiguriert ist. Die zwei Rolling-Release-Distributionen Arch Linux und Manjaro bieten sich jedoch als Alternative zu TUXEDO OS an – wenn auch ohne unseren offiziellen Support. Unter beiden Distributionen lassen sich TUXEDO Control Center und die TUXEDO-Kernelmodule ohne viel Aufwand installieren. Für viele TUXEDO-Geräte gibt es zudem Einträge im Wiki der Community.