Spielen unter TUXEDO OS - TUXEDO Computers

  ACHTUNG: Zur Nutzung unseres Shops müssen Sie zwingend JavaScript aktivieren und Script-Blocker deaktivieren!  
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Spielen unter TUXEDO OS

TUXEDO stattet seine PCs und Laptops auf Wunsch mit leistungsfähigen Grafikkarten aus. Die zum Teil dafür nötigen Treiber sind von Haus aus in die Basisinstallation TUXEDO OS integriert und werden automatisch verwendet, wenn eine Nvidia-Grafikkarte erkannt wird. Damit eignen sich unsere Computer nicht nur zum produktiven Arbeiten, sondern auch als Spiele-Plattform für ambitionierte Gamer. In unserem Shop finden Sie passend konfigurierte Gamer-PCs mit Grafikkarten von Nvidia oder AMD sowie schnelle Gamer-Notebooks mit dedizierter Nvidia-Grafik.

In der Vergangenheit galt Linux nicht als das ideale Betriebssystem für Spieler. Nur wenige Entwicklerstudios veröffentlichten ihre Games in einer Linux-Variante und Open-Source-Spiele boten oft nur begrenzten Spielspaß. Viele Nutzer wichen daher auf Windows-Spiele aus, die mit der Windows-Laufzeitumgebung Wine unter Linux ausführbar gemacht wurden – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Mit der Veröffentlichung der Linux-Version der Internet-Vertriebsplattform Steam änderte sich die Situation schlagartig. Inzwischen gibt es zahlreiche Top-Hits und viele Spiele-Klassiker auch für Linux. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie am einfachsten Spiele im App-Store von TUXEDO OS finden und wie Sie kommerzielle Games der großen Entwicklerstudios aus dem Steam-Onlineshop auf Ihrem Computer einspielen.

Nvidia-Grafikpower optimieren

TUXEDO-Notebooks sind entweder mit Grafikchips von Intel ausgestattet oder nutzen, je nach Modell, auch leistungsfähige GPUs von Nvidia. Sind Sie sich nicht sicher, was für eine Grafikkarte in Ihrem Rechner verbaut ist, dann schauen Sie im Anwendungsmenü unter Einstellungen nach dem Programm NVIDIA X Server Settings. Ist dieses vorhanden, dann hat TUXEDO OS die Nvidia-Grafikkarte erkannt und den entsprechenden Treiber aktiviert. Alternativ prüfen Sie mit inxi -G in der Kommandozeile auf das Vorhandensein einer dGPU.

inxi -G ### Auf einem Gerät mit nur einer Intel-Grafikkarte:
Graphics:
  Device-1: Intel TigerLake-LP GT2 [Iris Xe Graphics] driver: i915 v: kernel
  Device-2: Chicony USB2.0 Camera type: USB driver: uvcvideo
[...]
inxi -G ### Auf einem Gerät mit zusätzlicher dedizierter GPU:
Graphics:
  Device-1: Intel Alder Lake-P Integrated Graphics driver: i915 v: kernel
  Device-2: NVIDIA GA103M [GeForce RTX 3080 Ti Mobile] driver: nvidia v: 510.85.02
  Device-3: Chicony FHD Webcam type: USB driver: uvcvideo
[...]

Um die Batterielaufzeit bestmöglich zu optimieren, bietet TUXEDO OS bei Notebook mit Nvidia-Grafikchip drei Modi: Built-in, NVIDIA On-Demand und Nvidia (Performance Mode). Der erste Modus deaktiviert die Nvidia-Grafik komplett. Das maximiert die Batterielaufzeit, reduziert allerdings die für 3D-Spiele wichtige Grafikleistung. Damit Sie das volle Potenzial Ihres TUXEDO-Computers ausnutzen können, aktivieren wir daher ab Werk den Performance-Modus des Nvidia-Chips. Dieser leitet die komplette Grafikausgabe über die Nvidia-Grafikkarte. Dadurch leert sich die Batterie Ihres Notebooks ein wenig schneller, dafür müssen Sie beim Start von Spielen auf nichts achten.

Beachten Sie, dass in Notebooks verbaute Nvidia-Grafikkarte nur dann mit voller Leistung arbeitet, wenn das Gerät mit dem Netzteil verbunden ist. Im mobilen Betrieb kann es je nach im Rechner verbautem Chipsatz daher sein, dass die interne Intel-Grafik mehr Leistung bringt, als die gedrosselte Nvidia-Grafikkarte. In der folgenden Tabelle vergleichen wir die Leistungsdaten eines TUXEDO Stellaris 15 Gen4. Unser Tipp: Schließen Sie das Gerät daher zum Spielen besser an den Strom an.

Stellaris 15 Gen4 Superposition (1080P Medium) Basemark GPU
Intel (Mit) Netzteil) 1736 805
Intel (Ohne Netzteil) 1603 763
Nvidia (Mit Netzteil) 17786 10909
Nvidia (Ohne Netzteil) 1567 475

Spiele On-Demand auf Nvidia

Einen Kompromiss zwischen Batterielaufzeit und Grafikleistung bietet der Modus NVIDIA On-Demand, den Sie über die Nvidia Settings aktivieren. Er nutzt zum Zeichnen des Desktops und einfacher Anwendungen wie Firefox oder LibreOffice die sparsame Intel-Grafik, kann bei Bedarf allerdings auch für leistungshungrige Anwendungen wie 3D-Grafikprogramme, Videoschnittwerkzeuge oder eben Spiele auf die Nvidia-Grafikkarte zurückgreifen.

Die von TUXEDO OS genutzte Desktopumgebung KDE bietet dafür noch keine vereinfache Startfunktion, Programme müssen von Hand aufgerufen werden. Dazu prüfen Sie zunächst mit prime-select query, ob das System auch wirklich im On-Demand-Modus arbeitet. Das Kommando sollte on-demand ausgeben. Mit dem Befehl nvidia-smi sehen Sie, welche Programm über die Nvidia-Grafikkarte ausgegeben werden. Nach dem Start Ihres Computers ist dies in der Regel nur der X.Org-Server sein.

prime-select query
on-demand
nvidia-smi
Thu Aug 18 11:08:43 2022       
+-----------------------------------------------------------------------------+
| NVIDIA-SMI 510.85.02    Driver Version: 510.85.02    CUDA Version: 11.6     |
|-------------------------------+----------------------+----------------------+
| GPU  Name        Persistence-M| Bus-Id        Disp.A | Volatile Uncorr. ECC |
| Fan  Temp  Perf  Pwr:Usage/Cap|         Memory-Usage | GPU-Util  Compute M. |
|                               |                      |               MIG M. |
|===============================+======================+======================|
|   0  NVIDIA GeForce ...  Off  | 00000000:01:00.0 Off |                  N/A |
| N/A   41C    P0    N/A /  N/A |      5MiB / 16384MiB |      0%      Default |
|                               |                      |                  N/A |
+-------------------------------+----------------------+----------------------+
                                                                               
+-----------------------------------------------------------------------------+
| Processes:                                                                  |
|  GPU   GI   CI        PID   Type   Process name                  GPU Memory |
|        ID   ID                                                   Usage      |
|=============================================================================|
|    0   N/A  N/A      1082      G   /usr/lib/xorg/Xorg                  4MiB |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Zum Test starten Sie das Programm Glxgears auf der Nvidia-Grafikkarte. Es zeichnet eine einfache Animation auf dem Bildschirm. Die dem Kommando glxgears vorangestellten Optionen setzen die dafür nötigen Umgebungsvariablen. Die Ausgabe von nvidia-smi zeigt Ihnen dann, dass Glxgears tatsächlich über die dedizierte Grafikkarte läuft. Genau wie der Aufruf des Testprogramms funktioniert auch das Starten von Anwendungen wie Steam. Auch hier schieben die vorangestellten Optionen das Shop-Programm und alle darüber gestarteten Spiele auf die Nvidia-Grafikkarte.

$ __NV_PRIME_RENDER_OFFLOAD=1 __GLX_VENDOR_LIBRARY_NAME=nvidia glxgears
nvidia-smi
[...]
+-----------------------------------------------------------------------------+
| Processes:                                                                  |
|  GPU   GI   CI        PID   Type   Process name                  GPU Memory |
|        ID   ID                                                   Usage      |
|=============================================================================|
|    0   N/A  N/A      1082      G   /usr/lib/xorg/Xorg                  6MiB |
|    0   N/A  N/A      3389      G   glxgears                            3MiB |
+-----------------------------------------------------------------------------+
$ _NV_PRIME_RENDER_OFFLOAD=1 __GLX_VENDOR_LIBRARY_NAME="nvidia" steam
nvidia-smi
+-----------------------------------------------------------------------------+
| Processes:                                                                  |
|  GPU   GI   CI        PID   Type   Process name                  GPU Memory |
|        ID   ID                                                   Usage      |
|=============================================================================|
|    0   N/A  N/A      1082      G   /usr/lib/xorg/Xorg                 53MiB |
|    0   N/A  N/A      5014      G   ...llation/ubuntu12_32/steam       53MiB |
|    0   N/A  N/A      5076      G   ...ef_log.txt --shared-files      139MiB |
|    0   N/A  N/A      5261      G   ...e experience/Decay.x86_64     1810MiB |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Wir arbeiten aktuell noch an einer Lösung für TUXEDO OS, die Sie Anwendungen und Spiele direkt aus dem Anwendungsmenü heraus auf der dedizierten Grafikkarte per Mausklick starten lässt.

Native Linux-Spiele

Die Paketverwaltung von TUXEDO OS hält neben Anwendungen wie der Bildbearbeitung Gimp, dem Office-Programm LibreOffice und den Systemkomponenten auch viele Spiele bereit. Zur Installation starten Sie Discover und öffnen aus der Seitenleiste heraus die Rubrik Anwendungen | Spiele. Dort finden Sie dann Open-Source-Games wie das ambitionierte Projekt 0 A.D. oder die zwei Klassiker SuperTux und SuperTuxKart.

Da die Open-Source-Spiele wie native Programme direkt für das Linux-Betriebssystem entwickelt wurden, sind sie optimal auf TUXEDO OS angepasst. Sie lassen sich wie herkömmliche Anwendungen einspielen und wieder vom System löschen. Sie sind komplett kostenlos, In-App-Käufe gibt es nicht. Nach der Installation finden Sie das Spiel im Anwendungsmenü innerhalb der Kategorie Spiele.

Steam oder GoG

Viele kommerzielle Spiele nutzen Steam oder GoG (früher einmal Good old Games) als Vertriebsplattform. Beide Dienste lassen sich auch gut unter TUXEDO OS nutzen. Zur Installation von Steam laden Sie über die Discover-Paketverwaltung den Steam installer auf Ihren Rechner. Alternativ nutzen Sie die Kommandozeile, dort lautet der Befehl sudo apt install steam. Egal welchen Weg Sie wählen, nach der Installation finden Sie das Programm im Anwendungsmenü unter Spiele.

Steam integriert nicht nur native Linux-Spiele, sondern ermöglicht es auch für Windows entwickelte Titel unter Linux zu starten. Dazu greift Valve, das Unternehmen hinter Steam, auf eine optimierte Variante der Windows-Laufzeitumgebung Wine zurück, die Valve Proton nennt. Hintergrund für diese Initiative ist die von Valve entwickelte Spiele-Konsole Steam Deck, die selbst auf einem Linux-System basiert.

So stehen inzwischen knapp 1000 Spiele für Linux-Anwender zur Installation per Mausklick im Katalog. Darunter aktuelle Top-Titel wie etwa Civilization VI oder Total War: Warhammer III. Experimentierfreudige Nutzer aktivieren aus dem Menü Steam | Einstellungen | Steam Play die Option Steam Play für alle anderen Titel aktivieren. Sie ermöglicht es viele andere Spiele auszuführen, auch wenn sie noch nicht offiziell getestet wurden. Wie gut das bei den den einzelnen Titel funktioniert, prüfen Sie auf der Webseite ProtonDB. Dort finden Sie nicht nur Beurteilungen zur Kompatibilität, sondern auch Tipps von Nutzern wie etwa individuelle Startparameter.

Neben Steam gibt es noch andere Vertriebsplattformen wie etwa GoG. Das Unternehmen bietet das dafür nötige Client-Programm GoG Galaxy bis dato nicht für Linux an, doch es gibt alternative Clients, die bei GoG gekaufte Titel unter Linux installieren. Zu diesen zählt etwa das Open-Source-Programm Lutris, das Sie in der Software-Verwaltung von TUXEDO OS finden. Lutris integriert neben GoG auch andere Portale wie Steam, Origin oder Humble Bundle sowie von Hand installierte Spiele.

Eventuell benötige Kompatibilitätstools wie die Wine oder ScummVM sowie Emulatoren wie zum Beispiel DOSBox (für MS-DOS-Spiele) oder Vice (C64, C128) oder FS-UAE (Amiga) zieht Lutris bei der Installation eines entsprechenden Spiels automatisch oder bei Bedarf auch von Hand aus dem Netz. Über die Einstellungen konfigurieren Sie die Programme dann individuell an Ihre Bedürfnisse. Lutris organisiert alle Hilfsprogramme dabei unter dem Begriff Starter.

Bottles für Wine

Wer Windows-Spiele ohne einen Spiele-Shop wie Steam oder Lutris starten möchte, der installiert sich direkt Wine über die Paketverwaltung von TUXEDO OS. Wir empfehlen jedoch Bottles als Zwischenschicht. Das Open-Source-Programm schaltet sich zwischen das System und Wine, sodass Sie die Windows-Laufzeitumgebung nicht weiter konfigurieren müssen. So optimiert Bottles Wine individuell für den jeweiligen Anwendungszweck, was Ihnen viele Stolperfallen erspart.

Bottles installieren Sie in TUXEDO OS in Form eines Flatpak-Pakets über die Discover-Paketverwaltung. Dadurch erhalten Sie stets die neuste Version des Programms und auch Wine wird unabhängig von der Paketverwaltung in der gerade aktuellen Ausgabe auf Ihrem Computer eingespielt – Dies ist wichtig, da die Entwickler beider Projekte in schnellen Zyklen neue Versionen bereitstellen und so auch aktuelle Spiele-Titel (soweit technisch möglich) optimal funktionieren.

Innerhalb von Bottles legen Sie dann für jeden Anwendungsfall eine eigene Flasche (also Bottle) an. Gemeint sind damit optimierte Konfigurationen, die Ihnen viel Arbeit und Ausprobierei ersparen. Bereits vordefiniert sind Bottles für Spiele und Anwendungen, über die Option Benutzerdefiniert definieren Sie bei Bedarf eigene Profile. Innerhalb der Bottle starten Sie dann über den blauen Schalter Programmdatei ausführen das gewünschte Windows-Programm (in der Regel eine setup.exe). Nach der Installation erscheint das Spiel unter Programme. Über den Play-Button rufen Sie das Game dann auf.

Wie gut ein Windows-Spiel mithilfe von Wine unter TUXEDO OS funktioniert, prüfen Sie anhand der Wine Application Database oder kurz AppDB. Mit der Platinum-Wertung zeichnet Wine Spiele und Programme aus, die perfekt mit Wine harmonieren. Bei mit Gold ausgezeichneten Titeln müssen Sie mit ein paar Unstimmigkeiten rechnen, im Großen und Ganzen müsste das Spiel jedoch auch unter Wine starten. Das in unserem Beispiel gezeigte Eve Online wurde mit Gold ausgezeichnet, wir konnten es unter TUXEDO OS ohne Schwierigkeiten installieren und anspielen.